Ehrenamt im Ruhestand: Diese Optionen gibt es

Im Ruhestand eröffnen sich viele neue Möglichkeiten – statt nur zu entspannen, suchen viele nach sinnvollen Aufgaben und sozialen Kontakten. Zahlreiche Studien belegen: Wer sich im Ehrenamt engagiert, tut nicht nur der Gemeinschaft etwas Gutes, sondern profitiert auch selbst davon:

  1. Neuer Lebenssinn: Oftmals kann mit dem Eintritt in den Ruhestand das Gefühl entstehen, dass man nicht mehr gebraucht wird. Wer ein Ehrenamt macht, der merkt oft schnell: Man wird eben doch noch gebraucht, und zwar sehr.

  2. Soziale Kontakte: Das Ehrenamt bringt Menschen jeden Alters zusammen. Der Austausch mit Anderen regt an und beugt Vereinsamung vor.

  3. Gesundheitliche Vorteile: Freiwillige Einsätze halten körperlich und geistig fit. Eine Studie der Uni Nürnberg-Erlangen zeigt, dass ehrenamtliche Tätigkeiten die geistige Leistungsfähigkeit fördert.

  4. Erfüllung und Spaß: Viele Ruheständler knüpfen an ihre beruflichen Fähigkeiten an oder entdecken neue Talente – ein Ehrenamt macht Sinn und häufig auch Spaß.

Kein Wunder also, dass sich immer mehr Ruheständler ehrenamtlich engagieren. Doch welche Optionen gibt es grundsätzlich?

Soziales Ehrenamt: Menschen helfen

Besonders beliebt sind soziale Engagementformen. Als Teil der Gen 50+ profitiert man hier besonders von seiner Lebenserfahrung. Beispiele dafür sind etwa Besuchsdienste und Begleitprojekte für Ältere oder Kranke. In vielen Städten bieten Organisationen wie Caritas oder Arbeiterwohlfahrt (AWO) Besuchsdienste an: Ehrenamtliche begleiten ältere Senioren nach Hause, lesen ihnen vor, führen Gespräche oder begleiten sie bei Spaziergängen und Arztbesuchen. Auch Krankenhäuser und Hospize freuen sich über Freiwillige, die Patientinnen und Patienten etwas Gesellschaft leisten. In der Praxis kann das bedeuten, dass Sie mit Senioren spazieren gehen, beim Einkauf helfen oder einfach zuhören. Solche Besuchs- und Begleitdienste sind eine typische ehrenamtliche Tätigkeit in der Sozialarbeit .

Weitere soziale Tätigkeiten für Ruheständler sind beispielsweise: Lesepatenschaften oder Nachhilfe für Kinder und Jugendliche, Angebote in Seniorenclubs oder -zentren, Gremienarbeit in Seniorenvertretungen oder Nachbarschaftsinitiativen. In Berlin-Charlottenburg etwa gibt es zum Beispiel eine „Sozialkommission“, in der Ehrenamtliche älteren Bürgern zum Geburtstag gratulieren und sie besuchen. Einrichtungen wie Bibliotheken suchen ebenfalls häufig helfende Hände (etwa für Bücherei-Ausleihe oder als Vorlesepatin). Nicht zuletzt können sich junggebliebene Senioren in vielen gemeinnützigen Vereinen einbringen – vom Suppenküchen-Dienst bis zur Kleiderkammer. Engagieren Sie sich dort, wo Sie Ihre Fähigkeiten sehen: Genießen Sie Gemeinschaft, indem Sie anderen helfen.

Ökologisches Engagement

Natur- und Umweltschutz bieten ein weites Feld für Dich. Städte wie Berlin haben zahlreiche Grünflächen, Parks und Naturschutzgebiete, in denen Helfer gebraucht werden. Organisationen wie NABU Berlin oder BUND veranstalten regelmäßige Naturschutzaktionen. So sucht etwa die NABU-Wildvogelstation in Nähe der Großstadt engagierte Freiwillige, die beim Pflegen verletzter Vögel mithelfen oder deren Transport übernehmen. Diese Mitarbeit erfordert keine speziellen Vorkenntnisse – viele Aufgaben sind handwerklich oder organisatorisch und können auch beweglicheren Senioren entgegenkommen. Wer lieber von zu Hause arbeitet, kann sich bei Umweltgruppen auch digital einbringen (z.B. Webseite pflegen, Anmeldungen betreuen).

Praktische Beispiele für freiwillige Naturschutzarbeit sind Baumpflanzaktionen, Urban-Gardening-Projekte oder Putzaktionen im Park. Im „BaumEntscheid Berlin“ etwa engagieren sich Freiwillige für mehr Stadtgrün und nachhaltige Stadtplanung. Auch stadtteilbezogene Programme wie Stadtteilgärten oder Umweltbildung in Schulen bieten älteren Helfern sinnvolle Aufgaben. Allgemein gilt: Im Umwelt- und Naturschutz sind keine besonderen Vorkenntnisse nötig und niemand muss sich dauerhaft binden. Jeder kann etwa als Garten-Patin helfen, Tiere zählen oder zu Bildungsaktionen mit ins Grüne gehen.

Kultur, Bildung, Freizeit

Wer kulturell interessiert ist, findet in Städten wie Berlin zahlreiche Möglichkeiten, sein Wissen und Engagement einzubringen. Museen, Theater und historische Stätten suchen oft Ehrenamtliche für Führungen oder für den Empfang von Gästen. Auch Musik- und Theatervereine arbeiten häufig mit Ehrenamtlern zusammen, etwa als Chorleiter oder Kurshelfer. Sprachprogramme (z.B. Deutsch-Kurse für Geflüchtete) bieten älteren Engagierten als Lehr- oder Betreuungspersonen Plätze. In Bibliotheken oder Archiven kann man zum Beispiel Medien sortieren oder Vorlesegruppen leiten. Kinder- und Jugendförderung: Projekte wie die Malteser-Schulprojekte suchen Pensionäre als Lesepaten oder Mathematik-Nachhilfelehrer.

Im Kulturbereich steht nicht das hohe Fachwissen im Vordergrund, sondern oft Begeisterung und Organisationstalent. Städte wie Berlin verfügen über viele klein- und großkulturelle Initiativen – von Stadtteilgalerien bis zum Heimatverein – in denen Senioren als Helfer benötigt werden. Egal ob Heimatkunde, Geschichtswerkstatt oder Gemeinschaftsorchester: Für fast jedes Interessengebiet gibt es ein passendes Ehrenamt.

Weitere Engagementfelder

Über Sozial- und Ökologieprojekte hinaus bieten sich viele weitere Einsatzmöglichkeiten:

  • Nachbarschafts- und Bürgerengagement: Generationenzentren, Nachbarschaftshilfe oder ehrenamtliche Besuchsdienste in Kirchengemeinden bringen Jung und Alt zusammen.

  • Sportvereine und Freizeiteinrichtungen: Ruheständler können prima in Sportclubs als Trainer, Übungsleiter oder Betreuer arbeiten – vom Wanderverein bis zum Seniorensport.

  • Politik und Mitbestimmung: Wer sich politisch oder gesellschaftlich einbringen will, kann z.B. in Seniorengremien der Bezirke mitwirken oder sich in Bürgerinitiativen und gemeinnützigen Stiftungen engagieren.

  • Digitale Hilfe: Mit etwas PC-Erfahrung können junge Ruheständler älteren Menschen Medienkompetenz vermitteln oder für Social-Media und Webseiten ehrenamtlich arbeiten.


Fazit: Mut zum Engagement

Ob im sozialen Bereich, beim Naturschutz, in Kultur oder Sport – die Möglichkeiten des Ehrenamts sind im Ruhestand so vielfältig wie nie. Die positiven Effekte auf Geist, Körper und Gemeinschaft sind wissenschaftlich belegt. Zudem bringt ehrenamtliches Engagement Freude und Anerkennung. Wie die Freiwilligenagentur Pankow bilanziert: „Engagement macht Spaß, hilft, stiftet Sinn und lässt Menschen wachsen“. Wer den Schritt ins Ehrenamt wagt, kann im Berliner Ehrenamtsnetzwerk leicht etwas Passendes finden. Jetzt ist eine gute Zeit, um das eigene Wissen und die Lebenserfahrung einzubringen – es lohnt sich sowohl für die Gesellschaft als auch für einen selbst.

Für alle in Berlin: Hier findest Du Dein Ehrenamt!

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